Wenn Ihnen die Worte fehlen…
Jörg Roggenbuck, Ihr Feier- und Trauerredner für das Rhein-Main-Gebiet

Es gibt Momente im Leben, da ist man einfach sprachlos – meistens dann, wenn einen die Gefühle übermannen. Egal ob es sich dabei um Freude und Glück oder um Trauer und Verzweiflung handelt – Ich bin für Sie da, wenn Ihnen die Worte fehlen.

Meine Arbeit als freier Redner ist für mich Berufung, nicht Pflicht. Nach meinem Studium der evangelischen Theologie in Heidelberg und Marburg mit den Nebenfächern Judaistik und Religionsgeschichte, dem Abschluss als Diplom-Theologe und dem anschließenden Vikariat für die Evangelische Landeskirche in Hessen und Nassau war mir schnell klar, dass ich den Menschen gerne in den schönsten, aber auch in den schwersten Zeiten Ihres Lebens zur Seite stehen möchte. Dieser Wille gepaart mit Einfühlungsvermögen und rednerischem Talent hat mich ganz natürlich dorthin geleitet, wo ich jetzt bin. Als freier Redner begleite ich die Menschen durch Ihr ganzes Leben – von der Wiege bis zur Bahre.

Jede Rede ist genauso individuell wie der Mensch, der im Fokus des Textes steht. Ich arbeite persönlich und einfühlsam, orientiere mich stets an der Biographie und am Charakter des Hochzeitspaares, des Jubilars oder des Verstorbenen. Jeder Mensch, jeder Moment, jede Rede sind einzigartig. Gerade bei Trauerreden berücksichtige ich die Bedürfnisse der Angehörigen, die Trost und Beistand beim Abschiednehmen brauchen. Auch schwierige Aspekte im Lebenslauf eines Verstorbenen baue ich, wenn gewünscht, ein – natürlich bekommen Sie die fertige Rede auch vorab zum Gegenlesen. Nach der Zeremonie bekommen Sie Ihre Rede als ansprechendes Schriftstück, so dass Sie ein zeitloses Erinnerungsstück in der Hand halten können.

Gerade wenn es um die Einmaligkeit einer Rede geht, spielen auch die Themen Glaube und Spiritualität eine große Rolle. Für einen Diplom-Theologen wie mich keine Hürde. Nicht nur, dass die Religionen meiner Kunden verschieden sind, von christlich über muslimisch und jüdisch bis hin zu buddhistisch, auch die gelebte Religiosität ist unterschiedlich ausgeprägt. Wo manche religiöse Inhalte möchten, verzichten andere komplett auf Geistliches und wünschen eine rein weltliche Gedenkfeier. Mit mir als Redner und Zeremonienleiter ist beides möglich. Selbst wenn es darum geht, in einer Rede oder bei einer Feier verschiedene Religionen unterzubringen, ist das aufgrund meiner fundierten Ausbildung und des über die Jahre gewonnenen, praktischen Wissens kein Problem.

Gerne übernehme ich auch die weitere Ausgestaltung der jeweiligen Feier. In dem notwendigen Vorgespräch, für das ich auch gerne zu Ihnen nach Hause komme, besprechen wir dann nicht nur den Inhalt der Rede als Trauer- oder Hochzeitsredner, sondern auch Ihre Wünsche bezüglich der Segnung, der Hochzeit, der Jubiläumsfeier oder der Bestattung. Ich habe viel Erfahrung als Ritualbegleiter bei der Durchführung verschiedenster Festlichkeiten – und stehe Ihnen mit meinem Wissen bei der Umsetzung Ihrer Wünsche zur Seite.

Wenn Ihnen die Worte fehlen… Nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Von der Segnung eines Neugeborenen bis hin zur Trauerfeier – Ich stehe Ihnen gerne als Feier- und Trauerredner in Dreieich bei Frankfurt, dem Rhein-Main-Gebiet und im ganzen Südwesten Deutschlands zur Verfügung.

Ihr Jörg Roggenbuck

Meine Leistungen

Mein Motto: Würde ohne Pathos

Vielen Menschen fällt es schwer, über Ihre Liebsten eine Rede zu schreiben – ganz egal ob es sich um freudige oder traurige Momente handelt. Ihnen fehlen dann tatsächlich die Worte. Hier kommen dann Theologen und Trauerredner wie ich ins Spiel. Roggenbuck redet – in meinen Worten, aber in Ihrem Sinne.

Abschieds- & Gedenkreden

Auf das Leben eines geliebten Menschen zurückzublicken ist schon in aller Stille schwer. Aber wie soll man den Charakter, den Geist des Verstorbenen, sein Leben am besten in Worte fassen? Ohne stammeln, hängenzubleiben, abzuschweifen oder haltlos in Tränen auszubrechen? Hier hilft es, sich an einen professionellen Redner wie mich zu wenden. Als geübter Redner finde ich einen würdevollen Weg, ganz ohne unnötiges Pathos an den Verstorbenen zu erinnern.

Durchführung der Gedenkfeier

Schlicht oder anspruchsvoll, auf einem Friedhof oder in einem Begräbniswald, als weltliche Zeremonie oder als religiöse Feier, christlich oder interreligiös – ich unterstütze Sie als Zeremonienleiter in der Durchführung Ihrer Trauerfeier.

Hochzeiten

Es gibt nur wenige so schöne Momente im Leben wie eine Hochzeit. Die Leben zweier Menschen werden an diesem Tag durch die Trauung vereint. Da ist es besonders wichtig, dass der Hochzeitsredner – egal ob Profi oder Amateur – eine ganz persönliche und individuelle Rede vorbereitet hat. Eine Rede, die beide Lebenswege, beide Persönlichkeiten in Kontakt bringt und sie vereint. Eine Rede, die der Feierlichkeit, aber auch der Freude des schönsten Tages im Leben angemessen ist. Wenn Sie wünschen, dass die Gäste bei Ihrer Hochzeit abwechselnd schmunzeln oder lachen und nachdenklich werden sollen, dann nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Ich übernehme als Hochzeitsredner auch gerne Hochzeiten im gesamten Südwesten von Deutschland.

Segnung von Neugeborenen

Nicht jedes Kind soll im christlichen Sinne getauft werden. Manche Eltern wünschen sich aber Zeremonien, bei denen Ihrem Kind trotzdem ein Segen von einem Theologen oder einem weltlichen Redner mit auf den weiteren Lebensweg gegeben wird. Als evangelischer Theologe mit zusätzlicher Ausbildung in Judaistik und langjährigen Erfahrungen im interreligiösen Dialog etwa mit Moslems und Buddhisten habe ich genügend Einblicke in eine Vielzahl von Religionen, um Ihrem Kind einen entsprechenden Segen spenden zu können. Scheuen Sie sich nicht und rufen Sie mich an, damit eine freudige Feier noch freudiger werden kann.

Jubiläen

Die Jahrzehnte ziehen ins Land und schon steht ein Jubiläum ins Haus. Sei es der Gründungstag Ihrer eigenen Firma, Ihr 50. Geburtstag oder die Goldene Hochzeit – es müssen ganz schön viele Jahre in eine einzige Rede gepackt werden. Für einen freien Redner wie mich gehört es zum täglichen Handwerk, die Meilensteine Ihres Lebens herauszufiltern und Sie durch meine Rede zu einer vergnüglichen Fahrt auf der Straße Ihres Lebens mitzunehmen.

Trauerbegleitung & Trauerbewältigung

Mit der Beerdigung ist die Trauer meistens noch nicht vorüber. Ich helfe Ihnen auch gerne nach der Trauerfeier. Als erfahrener Theologe kenne ich mit Trauerbegleitung und Seelsorge aus – Sprechen Sie mich einfach an.

Tierbestattungen

Für die meisten Menschen sind Ihre Haustiere treue Begleiter durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Kein Wunder also, dass auch der Abschied von einem Tier manchem besonders schwer fällt. Und warum einem geliebten, aber tierischen Kamerad nicht einen ebenso herzlichen und würdevollen Abschied mit entsprechenden Zeremonien gewähren, wie einem menschlichen Gefährten? Gerne spreche ich mit Ihnen über Ihren tierischen Freund und verpacke Ihre Gefühle in eine feierliche Rede. Ich stelle mich Ihnen, wenn gewünscht, auch als Zeremonienleiter zur Verfügung.

Sie brauchen jemanden, der für Sie die Worte findet, die Ihnen fehlen? Nehmen Sie mit mir Kontakt auf – gemeinsam machen wir uns mit „Würde ohne Pathos“ auf den Weg zur außerordentlichen Rede für Ihre Feier.

 
Ein kleiner Einblick in meine Arbeiten

Jede Rede ist so individuell wie der Mensch, dem diese Rede gewidmet ist. Die hier eingestellten Reden sollen Ihnen einen kurzen, aber nachhaltigen Eindruck meiner Arbeit als Trauerredner, Hochzeitsredner und freier Redner geben.

Die Beschäftigung mit dem Tode ist die Wurzel der Kultur. (Friedrich Dürrenmatt)

Trauerrede für Andreas Bauer* am 14.10.2008 in Dreieich-Sprendlingen

Musikstück „Streets of Gold“ von Eva Cassidy

<< Hände, laßt von allem Tun
Stirn, vergiß du alles Denken
alle meine Sinne nun
wollen sich in Schlummer senken.

Und die Seele unbewacht
will in freien Flügen schweben
um im Zauberkreis der Nacht
tief und tausendfach zu leben.>>

Hermann Hesse – Richard Strauss „Vier letzte Lieder“ 

Liebe Trauergemeinde, wir sind hier zusammengekommen, um Andreas Bauer zu gedenken, der vor einer Woche im Alter von 48 Jahren entschlafen ist.

Geboren wurde er am 4. April 1960 in Frankfurt als erstes von vier Kindern von Gisela und Gerhard Bintzer. Nach ihm kamen noch Helmut, Peter und Karl-Heinz zur Welt. Sein Vater war Arbeiter an der Drehbank bei Pittler in Langen. Seine Mutter arbeitete in einem Supermarkt an der Kasse. Schon früh verlor er seinen Vater und seinen Lieblingsbruder Peter. Verluste, die er nie ganz verkraftet hat. Seine Mutter musste die Kinder alleine durchbringen. Sie starb vor einem Jahr.

Nach der Grundschulzeit in der Gerhart-Hauptmann-Schule besuchte Andreas die Goetheschule, die er mit der Mittleren Reife abschloss. Nach der Max-Eyth-Schule und der Lehre als Elektriker wurde er Hauselektriker beim Kaufpark, der durch den Wertkauf ersetzt wurde. Als der Wertkauf von Walmart aus den USA übernommen wurde, gab es zunehmenden Druck auf die Angestellten. In dieser Zeit müssen Andreas Bauers Probleme mit dem Alkohol begonnen haben. Zu den amerikanischen Methoden der Mitarbeitermotivierung von Walmart gehörte auch das „hire and fire“, also heuern und feuern. Als Walmart an der deutschen Mentalität gescheitert war, sich aus Deutschland zurückzog und an Real verkaufte, war Andreas Bauer bereits gekündigt worden. Auch wenn er es verdrängte, war er auf dem Weg zum Alkoholiker. An seiner Sucht waren auch zwei Ehen und auch die jahrelange Beziehung zu seiner Freundin Melanie gescheitert. Sie zog aus, er wohnte alleine im Berliner Ring und lebte davon, Feuerlöscher zu verkaufen und zu warten.

Nach ein paar Besuchen bei den Guttemplern soll er geplant haben, eine Drogenentziehung zu beginnen. Er wartete nur noch auf eine Bestätigung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse und das Arbeitsamt. Doch dann musste man am 6. Oktober in der Zeitung lesen:

<< Bei Brand verletzt
Sprendlingen (hok) – Schwer verletzt wurde ein 48-Jähriger bei einem Wohnungsbrand am Donnerstagabend gegen 22.20 Uhr im elften Stock eines Hochhauses im Berliner Ring. Dabei hatte eine am Boden liegende Matratze Feuer gefangen. Die Polizei vermutet einen fahrlässigen Umgang mit einer brennenden Zigarette als Ursache. Der Mann erlitt Brandwunden und eine Rauchvergiftung, er wurde ins Stadtkrankenhaus Offenbach eingeliefert. Es entstand ein Schaden von etwa 25 000 Euro. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. >>

OFFENBACH-POST vom 6. Oktober.

Vorgestern hat sie gemeldet, dass Andreas Bauer gestorben ist. Nach seiner Überweisung ins Dreieich-Krankenhaus ist er nicht mehr aus dem künstlichen Koma erwacht und konnte friedlich für immer einschlafen.

<< Einschlafen dürfen, wenn man müde ist
Und eine Last fallen lassen dürfen,
die man lange getragen hat,
das ist eine wunderbare Sache. >>

Gedicht von Hermann Hesse

Liebe Trauergemeinde, der Tod gehört zum Leben. Wie es nach dem Tod aussieht, wissen wir nicht, können wir nicht wissen und sollen es vielleicht auch nicht wissen, damit wir uns auf das Leben hier auf Erden konzentrieren können. Während Juden, Christen und Moslems an die Auferstehung der Toten glauben, denken andere an den Kreislauf der Natur oder eine Art von Wiedergeburt. Während sich die einen auf das Leben nach dem Tod freuen, haben andere Angst davor, was danach kommt. Gemeinsam ist allen, dass sie Bilder benutzen. Am Anfang dieser Trauerfeier habe ich bereits ein Gedicht von Hermann Hesse vorgelesen, das vom Tod als Befreiung spricht. Von Hesse stammt auch das bei den Deutschen sehr beliebte Gedicht „Stufen“, das er 1941 schrieb. In diesen Versen gebraucht er Bilder, die man sowohl auf den Wechsel vom Leben zum Tode als auch auf alle Formen von Trennungen und Veränderungen im Leben anwenden kann:

Stufen

<< Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm‘ Abschied und gesunde! >>

Von dem fränkischen Dichter der Romantik Jean Paul stammt die Aussage:
<< Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. >>

Daher bitte ich Sie, jetzt für einen Moment des stillen Gedenkens an Ihren Bruder, Schwager, Onkel und Freund aufzustehen.
(Schweigeminute)

Ich danke Ihnen.

Mit seinem frühzeitigen Tod durch einen unglücklichen Unfall endete ein Leben voller Schwierigkeiten, aber auch voller Hoffnungen. Bei all seinen Problemen und Schicksalsschlägen war er stets fröhlich und hilfsbereit. Er und sein Humor werden Ihnen fehlen.

Seine Brüder laden Sie, liebe Trauernde, im Anschluss an die Trauerfeier zu einem Imbiss ein. In seiner Lieblingskneipe, dem „Café Zeitlos“ oder „Café Scheintot“, wie Ihr Andreas es immer scherzhaft nannte, können Sie in einer anderen Umgebung an Ihren geliebten Andreas gedenken.

Zum Abschluss hören wir Andrea Bocelli und Sarah Brightman „It’s time to say good bye – Es ist Zeit für den Abschied“.

Musikstück „Time to say good bye“ von Andrea Bocelli und Sarah Brightman

(am Grab)

<< Der Wind weht ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines.

Das eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.

Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von unserem Leben.

Erscheint uns dieses Blatt auch klein,
es wird kein gleiches geben. >>

Liebe Trauernde, wir verabschieden uns jetzt von den sterblichen Überresten Ihres geliebten Andreas.
<< Erde zur Erde, Asche zur Asche, Staub zum Staube. >>
(Erdwurf/Abschied)
Andreas Bauer, ruhe in Frieden!

Jörg Roggenbuck, Dreieich, 14.10.2008

* Diese Rede basiert auf einem tatsächlichen Todesfall, der Name wurde ersetzt und der Lebenslauf weitgehend erfunden.

<< 48-Jähriger verstorben
Sprendlingen (klg) – Seinen schweren Verletzungen erlegen ist der 48-jährige Bewohner des Hochhauses Berliner Ring 25, der beim Brand seiner Wohnung am späten Abend des 2. Oktober zu Schaden gekommen war (wir berichteten). Eine am Boden liegende Matratze hatte nach Mitteilung der Polizei Feuer gefangen – vermutlich durch fahrlässigen Umgang mit einer Zigarette. >>

Offenbach Post vom 06.10.2008

 
Die eigene Trauerrede vorplanen

Man muss nicht warten, bis es zu spät ist. Wenn Sie ganz sicher sein wollen, dass Ihre Trauerrede auch genau so ist, wie Sie es wünschen und genau das gesagt wird, was Ihnen selbst am Herzen liegt, dann helfe ich Ihnen auch gerne bei der Erstellung Ihrer eigenen Trauerrede.

Eine Gedenkrede zur Trauerfeier ist etwas sehr Persönliches. Darum versuche ich im Gespräch mit den Angehörigen, der Person des Verstorbenen möglichst nahe zu kommen und gerecht zu werden. Noch besser ist es natürlich, wenn Sie zu Lebzeiten mit mir Kontakt aufnehmen und in einem direkten Gespräch erzählen, wie Sie sich Ihre Gedenkfeier und Abschiedsrede vorstellen. Ich notiere Ihre Wünsche und Vorstellungen und Sie hinterlegen meine Adresse so, dass Ihre Angehörigen mich rechtzeitig verständigen können. Zusammen mit Ihren Lieben kann ich dann die Feier und Rede in Ihrem Sinne gestalten und durchführen. Das ist Ihr ganz persönliches Vermächtnis.

 
Was Sie immer schon wissen wollten

Gerade Rituale, Feiern und Zeremonien lassen uns oft mit offenen Fragen zurück. Kann man…? Darf man…? Muss man…? Hier beantworte ich gerne einige Ihrer Fragen – zumindest diejenigen, die mir schon mal gestellt wurden.

Sind Beerdigungen im Wald immer anonym?

Nein, jede/r hat in einem Friedwald, Ruheforst oder Trauerhain die Wahl, ob am eigenen Baum eine Plakette mit Namen, Lebensdaten und Zitat befestigt werden soll oder nicht.

Darf bei einer Beerdigung gelacht werden?

Ja, ein befreiendes Lachen oder ein Lächeln sind Zeichen der Dankbarkeit, dass Sie den verstorbenen Menschen kennengelernt haben. Der indische Philosoph Rabindranath Tagore sagte dazu einmal:
<< Glückliche Tage, nicht weinen, dass sie vorüber, (sondern) lächeln, dass sie gewesen. >>

Weinen und Lachen gehören also für die Angehörigen zu einer Trauerfeier.

„Warum haben Sie am Grab meines Opas nicht geweint?“

Das fragte mich einmal ein Junge nach der Beerdigung seines Großvaters. Meine Antwort war sinngemäß: „Das ist nicht meine Aufgabe. Du darfst weinen. Ich versuche Dir und Deiner Familie Trost zu spenden. Auch kann ich nicht bei jeder Trauerfeier in Tränen zerfließen.“

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen auch mir Tränen in den Augen stehen. So beispielsweise beim Suizid eines achtjährigen Jungen, den ich kurz vorher kennengelernt hatte. Das konnte dann auch jeder verstehen.

Wie geht man in einer Gedenkrede mit problematischen Dingen um? Soll man Selbsttötung, Alkoholismus, schwierige Charakterzüge etc. verschweigen oder offen aussprechen?

Ich denke ja. Jeder weiß es oder ahnt es zumindest.
Während des Vorgesprächs hatte ich den Angehörigen geraten, dass ich den Suizid des Verstorbenen erwähnen sollte. Sie wollten das nicht, so dass ich natürlich in der Rede darauf verzichtete. Beim anschließenden Kaffeetrinken erlebte ich mit, wie dessen Sohn sich unter den bohrenden Fragen der Freunde des Toten gewunden hat.

Bei einem anderen Todesfall wollte die Witwe, dass ich den Alkoholismus ihres Mannes „humorvoll“ erwähnen soll, was ich nicht empfahl. Wir einigten uns auf eine sachliche Erwähnung seiner „Probleme mit Alkohol“. Das entsprach der Wahrheit und beschädigte nicht die Würdigung seiner Person.

Schwer und in jedem Fall neu zu klären, ist der Umgang mit schwierigen Charakterzügen.

In einem Fall wusste ich vorher davon und hatte den Auftrag, dem Verstorbenen eine würdevolle Beerdigung zu bereiten, aber nachher es zu arrangieren, dass seine Saufkumpane nicht mit ans Grab kommen. Ich erwähnte den „schwierigen Charakter“ und sorgte dafür, dass nur die Kaffeerunde der Witwe Abschied nehmen konnte.
Bei einem anderen Fall war ich fast froh, dass ich erst nach der Trauerfeier für den „liebenden Ehemann und Vater“ erfuhr, dass seine Frau immer wieder mal mit blauen Augen durch den Ort lief …

Ansonsten gilt es auch hier, zusammen mit den Angehörigen die passende Formulierung zu finden, mit der ich beschreibe, dass „es nicht immer leicht mit ihr/ihm war“.

Wie flexibel sind Sie als Trauerredner?

Bisher habe ich immer eine Lösung gefunden, wie ich Wünsche der Angehörigen umsetze, die meinen persönlichen Ansichten widersprechen oder meine Fähigkeiten überschreiten:

Ich bin Pazifist. Nun hatte ich vor einigen Jahren einen Fremdenlegionär zu bestatten. Ich sagte in der Rede, dass auch die Fremdenlegion zu seinem Leben gehörte und übergab dann vorübergehend die Zeremonie an die Vertreter seines Veteranenvereins, die mit Trommelwirbel, dem „Kleinen Soldaten“ von Edith Piaf und einer kurzen Ansprache diesen Teil seiner Biographie würdigten. Anschließend habe ich wieder die Regie übernommen und den Toten und die Trauergemeinde zum Abschied am Grab geleitet. So wurde ich dem Leben des Verstorbenen in seiner Ganzheit gerecht, ohne mich zu verbiegen oder gar seine Angehörigen zu brüskieren.

Zum Buddhismus habe ich keine so enge Beziehung wie zu Christentum, Judentum und Islam. Umso schöner war es, als bei einer christlich-buddhistischen Gedenkfeier ein buddhistischer Meister eine Kurzmeditation übernahm, die ich nicht so glaubhaft hätte vollziehen können. Dabei kam es zu einem fruchtbaren Dialog: Er ging in seiner Meditation auf den Bibeltext ein, den ich vorher zitiert und ausgelegt hatte, so dass ich wiederum anschließend spontan auf seine Bemerkung eingehen konnte. Noch beim Essen haben wir uns angeregt unterhalten.

In einem katholischen Dorf hatte die Witwe Angst, dass sie sich durch die Gedenkfeier ohne Pfarrer isolieren könnte. Ich konnte sie beruhigen, indem ich für die katholischen Trauergäste das Vaterunser sprechen würde. Nach der Feier kam die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats auf den Bestatter und mich zu und bedankte sich dafür. Sie und damit auch wohl die anderen katholischen Nachbarn hatten also das Vaterunser als Angebot für eine gute Nachbarschaft verstanden, und die Witwe und ihr Sohn konnten weiterhin unbesorgt im Dorf wohnen bleiben.